Jetzt im Herbst läuft mein „Home & Happy in Germany„-Kurs an der renommierten Frankfurt International School in Oberursel. Als ich den Kurs konzipierte, standen die Fragen, was „Home“ (Zuhause) ist und was uns „Happy“ (glücklich) macht, natürlich im Vordergrund. Aber sie sind nicht so einfach zu beantworten, wie ich gehofft hatte, denn wie bei so vielen Dingen beantwortet jeder diese Fragen anhand von unterschiedlichen Kriterien.
Deshalb habe ich mich auf die Faktoren konzentriert, die meiner Meinung nach allen Menschen – unabhängig von ihrem Hintergrund – dabei helfen, sich in ihrer Wahlheimat zurechtzufinden und somit dort glücklich zu sein, während sie parallel an Selbstvertrauen gewinnen, um alltägliche Situationen gut meistern zu können. Und ein wichtiger Faktor ist meiner Meinung nach Verständnis im Kontext – zu verstehen, wie die Dinge funktionieren, wie „die Einheimischen“ ticken und wie man die Zeit im Ausland bestmöglich genießen kann. Der zweite Faktor ist das Gefühl der Geborgenheit.
Denn ich glaube, dass Wissen ein Schlüssel zum Erfolg ist. Ich erinnere mich, dass mir als Berufsanfängerin beigebracht wurde, dass „Wissen Macht ist“, und obwohl der Kontext damals eher corporate und ein wenig zynisch war, stimme ich im Prinzip zu. Denn mit ausreichendem Wissen über den Ort, an dem man nun lebt, kann man die Herausforderungen des Alltags meistern.
Eine weitere Weisheit, die ich als Praktikantin lernte, stammt von einem der stets geduldigen IT-Support-Mitarbeiter, der mir einmal etwas weniger geduldig vorschlug, „RTFM“ (read the flipping(!) manual – lies das verdammte Handbuch). Und gegen diesen Rat kann man theoretisch nichts einwenden! Aber leider gibt es kein personalisiertes Handbuch, wie man als Nicht-Deutschsprachiger das Familienleben in Deutschland meistert. Nun, zumindest bis jetzt gab es das nicht. Diese Lücke möchte ich schließen. Aber ich wusste sofort, dass ein Buch nicht das Richtige wäre. Denn das würde das Problem, dass man sich isoliert, einsam oder unsicher fühlt, nicht bekämpfen. Ein Buch kann keine Fragen beantworten, es kann individuelle Szenarien nicht vorhersehen, und es kann jemanden, der vor einer bestimmten Herausforderung steht, nicht beruhigen oder ermutigen.
Deshalb habe ich „Home & Happy“ als interaktiven Kurs konzipiert, bei dem man Menschen kennenlernt, die sich in der gleichen Situation befinden, und bei dem man all die Fragen stellen kann, auf die man noch keine Antworten gefunden hat. In meinen Home & Happy-Kursen möchte ich die TeilnehmerInnen durch das Labyrinth des Familienlebens in einem fremden Land führen, dessen Sprache sie nicht sprechen. Wir befassen uns mit Themen, die Neuankömmlinge bei der Eingewöhnung und beim Aufbau eines Lebens hier begegnen werden, und/oder mit denen sie regelmäßig während ihrer Zeit hier zu tun haben werden. Und jede Woche haben TeilnehmerInnen die Möglichkeit, Fragen zu stellen – zu dem, was wir in der aktuellen Woche gelernt haben, zu etwas, über das wir früher gesprochen haben, oder zu einer Situation, in der sie Unterstützung brauchen. Das kann alles sein, vom Geburtstagsknigge, wenn das Kind zu einer Party eingeladen ist, über den in Deutschland üblichen Versicherungsschutz bis hin zur Frage, wo man parken kann, wenn man einen Termin im Krankenhaus hat, und alles dazwischen!
Wenn Sie Interesse haben, am nächsten Kurs teilzunehmen, wenn Sie jemanden kennen, der Interesse hätte, oder wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie mir eine Nachricht. Auch wer schon eine Weile hier ist aber sich noch nicht richtig wohl bzw. zu Hause fühlt, kann diesen Kurs gerne besuchen.
Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.